Die Gehaltverhandlung – Die Denkrichtung muss stimmen!
Wenn der Entschluss für eine Gehaltverhandlung gefallen ist, sollte ein freundliches und offensives Auftreten an Tag legen. Das individuelle Ziel kann nur erreicht werden, wenn dem Vorgesetzten die Pro-Argumente in den Mund gelegt werden. Mit Statements, wie „Ich brauche mehr Geld, weil meine Miete gestiegen ist und ich weiß, dass es dem Unternehmen wirtschaftlich nicht so gut geht…“ wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die Gehaltsverhandlung nicht zu mehr Brutto führen. In der Regel wird bei so einem Start die Gehaltsverhandlung schon im Keim ersticken.
Viel wichtiger ist es, dass die Denkrichtung des Chefs genutzt wird und die Vorteile für die Firma ausdrücklich dargestellt werden. Konnten gewisse Ziele im letzten Jahr erreicht werden, die für höheren Umsatz gesorgt haben? Oder konnte durch richtiges Handeln an einer anderen Stelle Geld gespart werden? Es ist somit von fundamentaler Bedeutung dem Chef nahezubringen, welchen Stellenwert Sie für die Firma haben und Ihren Mehrwert darzustellen. Von privaten Anliegen ist abzuraten, da sich der Vorgesetzte für diese sehr privaten Termin kaum interessieren wird.
Gehaltsverhandlung Tipps – Auf drei Säulen
Grundsätzlich sollten Sie positiv in die Gehaltverhandlung gehen, denn es gibt die Regel, wer bereit ist zu verhandeln kann auch verlieren, aber wer nicht dazu bereit ist, hat schon verloren. Somit ist Vorbereitung das A und O für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung. Diese Gehaltsverhandlung Tipps sollen Sie dabei unterstützen Ihrem Ziel an mehr Gehalt zu kommen. Diese Drei Säulen sollten Sie sich zu Herzen nehmen und möglichst gut umsetzen.
1. Säule: Raum und Zeit
Eine Gehaltsverhandlung ist primär für die Erhöhung des Lohns bestimmt. Dementsprechend sollten Sie sich für dieses Ziel den passenden Raum wählen. Eine Verhandlung sollte keines Wegs zwischen Tür und Angel oder beim Flurschleichen stattfinden. Sprechen Sie Ihren Vorgesetzten direkt an und verabreden Sie mit Ihm einen verbindlichen Termin. Versuchen Sie das Gespräch in einem ruhigen Ambiente und ohne Stress und Störungen zu führen. Die beste Zeit ist eine Stunde vor oder nach der Mittagspause. Halten Sie den Termin im Outlookkalender fest, damit die Beteiligten sich darauf vorbereiten können. Sorgen Sie auch dafür dass Ihr Posten in der Zeit der Verhandlung eventuell durch einen hilfsbereiten Kollegen oder freundlichen Kollegin gehalten wird, so dass Sie nicht abgelenkt werden und guten Gewissens in die Verhandlung gehen.
2. Säule: Definieren Sie sich klare Vorstellungen
Nehmen Sie sich vorab etwas Zeit und investieren Sie in ausgiebiger Recherche. Finden Sie heraus welche Gehälter in Ihrer Branche, in dieser Stelle in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße gezahlt werden. Nehmen Sie diese Werte als Richtwert und legen Sie sich eine Spanne vor, so dass Sie sich definitiv nicht unter Wert verkaufen. Setzen Sie mit den wichtigsten Fragen, die auf Sie zukommen könnten auseinander. Welche Probleme haben Sie in der Vergangenheit gelöst und welche Vorteile haben sich für die Firma ergeben? Welche Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung haben Sie abgeschlossen? Welche Qualifikationen und Kompetenzen weisen Sie besonders für Ihre Stelle auf, die Sie als wichtig und unabdingbar erscheinen lassen? Haben Sie Kosten reduziert oder Prozesse optimiert, die wirtschaftlicher sind und das Profit des Unternehmens steigerten? Diese und weitere Fragestellungen sollten Sie sich durch den Kopf gehen lassen und stichpunktartig bereitstellen. Übertreiben Sie nicht mit Ihren Aussagen, schweifen Sie nicht davon und bleiben Sie stets bescheiden und realistisch in Ihren Vorstellungen. Eine freundliche, aber offensive Art ist angemessen.
3. Säule: Vorbereitung ist Alles
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Spielen sie Gedankenspiele durch und versetzen Sie sich in mögliche Situationen. Es kommt oft auf Details an, die eine Gehaltverhandlung zum Erfolg oder zum Scheitern führen. Wenn sich eine durchgespielte Situation einstellen sollte, sind Sie somit handlungsfähig und können sicherer auftreten und darauf reagieren. Stellen Sie sich den Ort und die Zeit des Gesprächsorts vor. Sollten Sie Probleme mit dem Gedankenspiel haben, können Sie auch wahlweise mit einer vertrauten Person Ihres Umfelds ein Rollenspiel durchexerzieren. Notieren Sie sich Ihre Argumente für mehr Gehaltsverhandlung. Versuchen Sie auch Gegenargumente auszuarbeiten, die Ihre Argumente zum Wackeln bringen könnten. Körperhaltung und Mimik spielen bei einer Verhandlung ebenfalls eine große Rolle. Oft können vorherrschende Aufregung und Ängste durch falsche Körpersprache noch mehr verstärken. Relativieren Sie Ihre Ängste durch gute Vorbereitung und mentales Training von potentiellen Szenarien. Sie kennen in Ihren Chef und können sich bestimmt nach bestimmter Betriebszugehörigkeit besser in Ihr Gegenüber versetzen als noch vor einigen Monaten oder Jahren.
Mehr Gehalt im neuen Job – in nur sieben Schritten
Mit dem neuen Job oder dem neuen Posten eröffnen sich neue Zukunftsperspektiven, Aufgaben, Erwartungen und neue Kollegen. Auch ein höheres Entgelt ist mitunter ein wichtiger und nicht zu vernachlässigender Punkt dieser Veränderung. Doch ganz besonders die letzte Anforderung erfüllt sich nur sehr selten ohne Eigeninitiative ohne Aufwand und flattert nicht wie ein Vogel ins Haus. Neu zugeteilte Aufgabenbereiche, die fordern und spannend sind, sowie ein neues motiviertes Team sind zwar auf dem ersten Blick eine Verbesserung. In Punkto Gehalt sollte auch eine Steigerung möglich sein. Bei Beachtung dieser sieben Regeln wird die Verhandlung über Ihr Zubrot zum vollen Erfolg.
- Schritt: Vorbereitungsphase
- Schritt: Vorgespräch sinnvoll nutzen
- Schritt: Gehaltserhöhung definitiv einfordern
- Schritt: Pokern schadet nicht
- Schritt: Realismus und Bescheidenheit werden belohnt
- Schritt: Zielsetzung und Strategie ausarbeiten
- Schritt: Selbstbewusstsein macht erfolgreich
1. Schritt: Vorbereitungsphase
Das Gespräch sollte zunächst gut vorbereitet werden. Das Thema Gehalt ist oft ein sehr sensibles Feld und gerade deswegen ist Vorbereitung das Salz in der Suppe. Während der Verhandlung sollte Ihre Position, die Sie eingenommen haben eindeutig sein. Auf die Frage bezüglich Ihrer Gehaltsvorstellung sollten Sie besonders gut vorbereitet sein und nicht überrascht werden. Ausweichmanöver auf schwammige Antworten sollten Sie vermeiden. Eine gute und faire Verhandlung hinterlässt in der Regel einen guten Eindruck beim Chef und könnte auch in Zukunft für weitere Verhandlungen von Vorteil sein, die im alljährlichen Personalgespräch zum Thema werden könnte. Einsatzwille und Durchsetzungsvermögen sind in dieser Verhandlung verankert und der Betriebsleiter könnte Ihr Wille damit auf die Probe stellen.
2. Schritt: Vorgespräch sinnvoll nutzen
Das Reizthema Gehaltserhöhung ist im Alltagsstress des Jobs oft ein Tabuthema, aber mit der Zeit unausweichlich. Vorgespräch über den weiteren Verlauf der Verhandlung und sollte nicht von Beginn an ins Leere laufen. Es gibt Argumente, die Geschäftsführer gerne als Totschlagargumente auspacken, um Ihren Plan zu durchkreuzen. Seien sie bestimmend und freundlich und sprechen Sie Ihren Vorgesetzten auf dieses Thema direkt an und erkundigen Sie sich über die beste Zeit für Ihr Vorhaben.
3. Schritt: Gehaltserhöhung definitiv einfordern
Ein Jobwechsel kann durch viele Gründe getrieben werden. Das Thema Geld spielt dabei nicht immer die wichtigste Rolle. Oft sind neue berufliche Herausforderungen und eine inhaltliche Weiterentwicklung Punkte, die diesen Schritt im Berufsleben antreiben. Auch wenn der Wunsch für einen Stellenwechsel nur durch inhaltliche Faktoren bestärkt wird, ist die Forderung für ein höheres Gehalt nicht abwegig und sollte Sie als i-Tüpfelchen mitgenommen werden. Sollten Sie mit dem alten Gehalt weitermachen müssen, ist dies kein Beinbruch und eine gute Ausgangsposition für spätere Gehaltsverhandlungen. Ein Versuch ist es immer Wert und diese Option nie verschenkt werden.
4. Schritt: Pokern schadet nicht
Setzen Sie Ihre Maßstäbe und Gehaltsvorstellungen nicht zu hoch ein und bleiben Sie mit Ihren Erwartungen sachlich und wirklichkeitsnah. Dennoch sollten Sie Ihre Summe prozentual bis zu 20% höher ansetzen als Sie sich tatsächlich vorgenommen haben. Damit signalisieren Sie beim Verhandeln auch eine gewisse Kompromissbereitschaft und haben trotzdem ihr Gehaltsziel erreicht. Das ist eine klassische Win-Win-Situation.
5. Schritt: Realismus und Bescheidenheit werden belohnt
Das Thema Gehalt anzusprechen war die erste Hürde und nun geht es in der Verhandlung ums Eingemachte. Überzogene Verdienstwünsche können diese Chance zerstören. Deswegen ist es sehr wichtig, dass Sie bei der Benennung Ihres Wunschgehaltes sich dem Gefüge der Firma anpassen. Sollte Sie befördert worden sein und mehr Verantwortung auf Ihre Schultern lasten, dann können bis zu 25% mehr Gehalt verlangen ohne rot zu werden.
6. Schritt: Zielsetzung und Strategie ausarbeiten
Mit einer gut überlegten Strategie sollten Sie diesem Thema widmen. Diese Strategie sollte eine Alternative und die gewünschte Verdienstspanne beinhalten. Beim Gehaltspoker sollten Sie sich mit guten Argumenten nicht zu schnell nach unten verhandeln lassen. Sollten alle Stricke reißen, müssen Sie im schlimmsten Fall mit dem alten Gehalt weiter arbeiten. DasGute Begründungen und ein abgerundetes Profil sind entscheidend. Gehen Sie auch auf Kompromisse ein und schauen Sie genau auf die Mimik und die Körpersprache Ihres Gegenübers, um sich auf die Situation reagieren zu können. Sollte das Ziel nicht erreicht werden, machen Sie nach einigen Monaten einen Folgetermin oder direkt nach der Probezeit.
7. Schritt: Selbstbewusstsein macht erfolgreich
Treten Sie selbstbewusst auf und legen Sie Ihre Hemmungen ab, wenn um das heikle Thema Gehalt geht. Sie kennen Ihre Stärken und Schwächen und tragen Sie Ihren Mehrwert für die Firma vor und die Vorteile, die sich für die Firma ergeben. Selbstdarstellungen und Übertreibungen werden rasch bestraft. Schauen Sie Ihrem Chef in die Augen und bleiben Sie dabei immer sehr kompromissfreundlich.
Wenn Sie diese sieben Tipps für die Gehaltsverhandlung beherzigen, stehen Sie Ihrem Zielgehalt ein Stück näher und die Verhandlung wird zum Erfolg.